Das Atlantic Club Casino Hotel stellte Anfang November den Antrag zur Insolvenz, kurz darauf wurde die Versteigerung angesetzt. Aufgrund des Online Poker Marktes könnte das Casino in Atlantic City für manche Firmen von Interesse sein, doch einen hohen Schuldenberg kann nicht jeder stemmen.
Noch immer sorgt die Wirtschaftskrise in den USA für leere Kassen. Das bekommen auch die zwölf Casinos in Atlantic City deutlich zu spüren. Vor einigen Wochen reichte man aus diesem Grund bei Atlantic Club Casino Hotel den Insolvenzantrag ein. Nach dem Revel ist dies der zweite Glücksspielpalast in New Jersey, der bankrott ist.
Bis gestern konnten Interessenten Gebote abgeben, heute um 11 Uhr Ortszeit gibt es noch eine Auktion. Am Donnerstag geht es in eine Anhörung, ob ein möglicher Verkauf stattfindet. Insider der Situation geben an, dass die derzeitigen Besitzer es nicht geschafft haben, eine Fremdfirma für ein sogenanntes ‘Stalking Horse’-Gebot zu gewinnen. Dies bedeutet, dass das von der Besitzerfirma erhoffte Mindestgebot eventuell nicht erreicht wurde.
PokerStars wollte im vergangenen Jahr das ACC für $15 Millionen kaufen, hätte zusätzlich jedoch die Schulden und Verpflichtungen übernommen. Diese sind nicht zu unterschätzen. Zu mehr als $5 Millionen an Schulden kommen Pensionszahlungen, die womöglich mehr als $30 Millionen betragen. Dazu kommt, dass das Casino derzeit in die Miesen wirtschaftet.
Nachdem PokerStars während der Vertragsverhandlungen die laufenden Kosten zahlte, stieg Colony Capital LLC aus dem Vertrag aus. Als Grund hierfür wird angenommen, dass Colony Capital sich einen höheren Kaufpreis erhoffte, da Online Poker in New Jersey reguliert wurde.
Ob PokerStars einen zweiten Kaufverusch startet, ist zu bezweifeln. Rational Groups‘ Lizenzersuchen in Atlantic City wurde von der New Jersey Division of Gaming Enforcement (DGE) für zwei Jahre aufs Eis gelegt. Wer beziehungsweise ob sich ein Käufer findet, muss sich zeigen.
Im Insolvenzverfahren gab es im Übrigen gestern ein Gerichtsurteil. Gläubiger hatten geklagt, dass geplante Bonuszahlungen an sieben leitende Angestellte des ACC zu hoch angesetzt wurden. Das Gericht gab den Klägern recht. Ursprünglich erhoffte man sich ein Mindestgebot von $25 Millionen, wobei davon 3,5% als Boni an die Führungsebene gehen sollte.
Nun gibt es bei einem Verkauf von unter $25 Millionen keinen Bonus. Ab diesem Gebot gibt es einen Gesamtbonus zwischen $250.000 (1% von $25 Millionen) bis $2,1 Millionen (3,5% von $60 Millionen). Die Boni sind keine Seltenheit, so versucht man die Führungsebene während des Aufkaufes in der Firma zu halten.