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Negreanu: Ungars Geist, nasse Bettwäsche und die Deutschen

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Poker-Pro Daniel Negreanu hat Remko Rinkema ein ausführliches Interview gegeben. Im neusten Teil wird es sehr persönlich. Der Kanadier beschreibt, wie er von Stu Ungar in einem Traum heimgesucht wurde, wie er als angehender Poker-Pro zum Bettnässer wurde und warum die deutschen Grinder perfekt für TV-Shows wären.

Ivey NegreanuPoker-Journalist Remko Rinkema hat sich Daniel Negreanu für ein Interview gesichert. Dieses wird in vier Teilen auf iGaming.org veröffentlicht. In Teil 1 sprach der 39-Jährige über seine Eltern, seine Kindheit in Toronto und die ersten Versuche am grünen Filz.

In der jüngsten Episode wurde es einmal mehr persönlich. Negreanu erzählt von einer Begegnung mit Stu Ungar, die eine Woche vor dessen Tod stattgefunden hat. Kurz darauf, in der Nacht als Ungar verstarb, träumte der damals 24-Jährige von der Poker-Legende.

Er war in meinem Keller. Ich ging herunter. Es war kalt und sah unheimlich aus. Er sah mich an und sagte mir, ‘Mache nicht das, was ich gemacht habe. Du darfst nicht auf die schiefe Bahn geraten’. […] Als ich herausgefunden habe, dass er diese Nacht gestorben ist, hat mich total gegruselt.“ so Negreanu.

Der Kanadier spricht auch über einen extrem peinlichen Zwischenfall, auf den er heute jedoch mit Humor zurück blickt. Negreanu wurde zu Late Night Poker eingeladen. Die Aufzeichnung der TV-Sendung fand in Cardiff statt und es dauerte mehr als einen Tag, bis er in Wales angekommen war.

Bevor es jedoch ins Hotelzimmer ging, lief er Padraig Parkinson und anderen Poker-Pros in die Quere und die luden ihn auf einige Bier ein. Offenbar zu viel Bier, denn am nächsten Tag wachte Negreanu in nasser Bettwäsche auf:

Ich habe niemals in mein Bett gepinkelt, nicht einmal als Kind, doch als ich 36 Stunden lang herumgereist bin und dieses dunkle Bier getrunken habe, wurde ich morgens wach, als ich träumte ich würde pinkeln. […] Mir was das so peinlich. Sie luden mich in dieses feine Hotel ein und ich hab auf die Bettlaken gepinkelt. Ich habe die Laken aus dem Fenster gehangen und keines der Dienstmädchen hereingelassen […].“

Weniger peinlich war der Teil des Interviews, in dem Negreanu über Poker im TV spricht. Für den 39-Jährigen liegt das Problem bei den Produzenten, die sich zu sehr darauf versteifen, ausführlich Hände zu präsentieren, anstelle die Spieler als spannende Charaktere zu verkaufen.

Die Deutschen sind ein bestes Beispiel dafür, was ich meine. Ein Typ wie Philipp Gruissem ist urkomisch und obendrein tritt er 10% seiner Gewinne an wohltätige Zwecke ab. Fabian Quoss ist der Paläo-essende Kerl, der jeden etwas über Ernährung beibringt, Max Altergott sieht aus, als ob er direkt einem GQ Magazin entsprungen wäre und Igor Kurganov ist der wilde, verrückte Typ, der am Tisch jedoch super ruhig ist. Es ist so einfach, so etwas zu vermarkten.

[…] Poker im TV anzusehen ist an sich nicht spannend genug […] Das Ziel müsste es sein, es für jemanden wie Oma Betty so spannend zu machen, dass sie eine Stunde lang zusieht und ungefähr versteh, um was es geht. Wenn sie sich heute die Übertragung des Main Event ansieht, […] dann erträgt sie das nicht länger als 10 Minuten. […] der durchschnittliche Zuschauer interessiert sich nicht für die Karten, der will wissen, was mit den Spielern passiert, denen er zujubelt.


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