Ein weiterer Fall im Rahmen des Black Friday kann zu den Akten gelegt werden. Daniel Tzvetkoff wurde zu vier Monaten Haft verurteilt. Die hat der Australier bereits bei seiner Untersuchungshaft abgesessen, so dass Tzvetkoff nun zurück in seine Heimat reisen darf.
Daniel Tzvetkoff wurde 2010 bei einer Konferenz in Las Vegas festgenommen und saß 17 Wochen in Untersuchungshaft. Mit der Aussicht auf 75 Jahre hinter Gittern fing der Australier an, mit der Staatsanwaltschaft zu kooperieren und half dem Department of Justice (DoJ) die drei größten Anbieter von Online Poker aus den USA zu verbannen. Das Resultat war der Black Friday.
Wie wir ende Mai berichteten, war der Deal, den Daniel Tzvetkoff mit dem U.S. Attorneys Office (USAO) im Southern District of New York (SDNY) abschloss, jedoch keine garantierte Freikarte aus dem Gefängnis.
Gestern stand Tzvetkoff erneut vor Gericht. Sein Anwalt hatte im Vorfeld ein Schreiben an Richter Lewis A. Kaplan gesendet und plädierte dafür, dass die vier Monate im Gefängnis bereits genug Strafe gewesen sind. Beigelegt waren persönliche Briefe von Tzvetkoffs Familie.
Offenbar ließ sich Kaplan überzeugen, denn das Urteil war sehr mild. So wurde Tzvetkoff zu den bereits abgesessenen 17 Wochen hinter Gittern verurteilt. Zudem stimmte Tzvetkoff zu, dass er $13 Millionen an das DoJ zahlt. Wie vermutet wird, lagert diese Summe aber ohnehin seit seiner Verhaftung bei der Staatsanwaltschaft, da im Rahmen seiner Verhaftung die Gelder als Beweismittel beschlagnahmt wurden.
Daniel Tzvetkoff, der für seine Verurteilung von Australien angereist ist, darf damit wieder in sein Heimatland. Dort wird er seine Tätigkeit als CTO bei einer „respektablen Firma“ fortsetzen und das Kapitel Online Poker hinter sich lassen. Das Leben des jungen Internet-Millionärs soll im übrigen verfilmt werden.
Haley Hintze hat vor kurzem für FlushDraw.com einen spannenden Artikel geschrieben, der die Hintergründe von Daniel Tzvetkoffs Verhaftung ausleuchtet. So sollen es John Scott Clark, Andrew Thornhill und Curtis Pope gewesen sein, die den Australier verrieten. Das Trio wurde 2009 vom Federal Bureau of Investigation (FBI) festgenommen und scheint, wie später Tzvetkoff, einen Deal eingegangen zu sein.