Molly Bloom wird in den Main Stream Medien als „Poker Princess“ hochgejubelt. Die attraktive Amerikanerin veröffentlichte ein Buch, welches alle Details zu den High Stakes Partien zwischen Hollywoodstars und Bänkern schildert. Der Autor und Poker-Pro James McManus hat sich nun die Mühe gemacht und „Molly’s Game“ gelesen.

James McManus (Foto: Wikipedia)
Während die Resonanz auf Molly Blooms Buch durchaus positiv ist, hält sich McManus (Foto) mit Kritik auf Bloomberg View nicht zurück. Der 63-Jährige hat genug Erfahrung rund um das Thema Poker und kennt auch einige der genannten Spieler persönlich, so dass spannende Fragen aufkommen.
Bloom gibt an, dass bis auf Schauspieler Tobey Maguire und TV-Produzent Houston Curtis, alle Spieler einen waghalsigen Spielstil hätten und blind All-in gehen würden. McManus gibt an, dass dies zu bezweifeln ist. So sind zumindest Gabe Kaplan und Rick Salomon gute Spieler und verstehen ihr Handwerk. Auch das Gabe Zigarre raucht, macht wenig Sinn, denn der 69-jährige Comedian ist strenger Nichtraucher.
McManus gibt an, dass das komplette Buch mit solchen Details ausgeschmückt ist und vieles keinen Sinn macht. In einer Szene beschreibt Bloom, wie sie mit 150 Km/h über den Sunset Boulevard fährt und ein Polizist aufmerksam wird. Der Ordnungshüter verschwindet jedoch im nächsten Absatz, als sie mit „quietschenden Reifen“ vor einem 5-Sterne Hotel hält.
Auch Blooms Behauptung als Kellnerin in den „heißesten Clubs Los Angeles“ gearbeitet zu haben, bevor sie Poker Hostess wurde, bezweifelt McManus stark. Der Autor von „Positively Fifth Street“ gibt ganz klar an, dass Bloom keinerlei Ahnung vom Spiel hat und hinter dem Wahrheitsgehalt der Geschichten ein ganz großes Fragezeichen stehen muss.