In Reno gibt es derzeit einen spannenden Gerichtsfall. Harel Zahavi, ein ehemaliger Las Vegas High Roller, kann $384.000 an Casino Schulden nicht zahlen. Der 52-Jährige zog vor das oberste Gericht, da seines Erachtens die Kreditvergabe der Casinos unfair ist.
Gestern gab es eine Anhörung im Fall Zahavi vs. State of Nevada. Der Fall sorgte für so viel Medieninteresse, dass die Sitzung des Supreme Court of Nevada in der Sporthalle der Reno High School (Reno, Nevada) stattfand. Beide Parteien wurden angehört, doch eine Entscheidung wird erst in einigen Monaten erwartet.
Der eigentliche Gerichtsfall liegt zwei Jahre zurück. Harel Zahavi hatte bei vier Casinos insgesamt $384.000 an Schulden gesammelt und konnte nicht zahlen. So schuldet der Geschäftsmann aus Kalifornien dem Venetian $133.000, dem Hard Rock sowie dem Caesars Palace jeweils $100.000 und dem Palazzo $51.000. Die Spielschulden sollten bis zum Dezember 2008 zurückgezahlt werden, was nie geschah. So landete der Fall vor dem Strafgericht.
Allerdings wollte Harel Zahavi das Urteil nicht auf sich sitzen lassen und zog vor das Oberste Gericht in Nevada. Als Grund gibt der 52-Jährige an, dass die Casinos von seiner Spielsucht wussten und ebenso Einsicht in seine finanzielle Lage hatten.
Die Zockerkarriere startete in den Neunzigern mit $500 wöchentlich. Bis 2008 hatte der Israeli sich als High Roller etabliert und bekam immer wieder Kredite bis zu $100.000. Um die Spielschulden zu begleichen, nahm er Hypotheken auf sein Haus und seine Firma auf. Nach eigenen Angaben hat er insgesamt $50 Millionen in Sin City liegen lassen, allein im Venetian mehr als $8 Millionen.
Obwohl er immer langsamer die Kredite zurückzahlte und seine Firma durch die Wirtschaftskrise keine Sicherheit mehr bot, haben die Casinos ihm weiterhin Geld geliehen. Die letzten Schecks an die Casinos platzten, Zahavi war pleite.
Matt Lay, Zahavis Rechtsbeistand, argumentierte, dass die Casinos wussten, er kann die Kredite nicht zurückzahlen. So hat das Hard Rock bei der Bank nachgefragt und erfahren, dass Harel Zahavi nur noch $27.000 auf dem Konto hat. Nichtsdestotrotz gewährte man ihm $100.000 Kredit. Laut Lay sind die Casinos in diesem Fall in der Verantwortung.
Der Fall ist insofern von Interesse, da die Casino Industrie ein Urteil zugunsten Zahavis zwingen würde, ihre Kreditvergabe zu ändern. Allerdings bleibt fraglich, ob der spielfreudige Geschäftsmann Recht bekommt. Wie Staatsanwalt Bernard Zadrowski ganz klar angibt: „If you are going to play, then you have to pay.“